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„Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ 1. Kor. 3,11
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Impuls Februar 2019

Liebe Gemeinde,

ich verrate Ihnen ein Geheimnis: die meisten Pfarrer machen Beerdigungen durchaus gerne. Das wagt man kaum zuzugeben, schließlich ist es Konsens, auf die Nachricht eines Todes mit ernster Betroffenheit zu reagieren. Wer das nicht tut, gilt schnell als gefühllos und kalt. So haben alle ein paar Floskeln parat, mit der sie im Falle eines Falles reagieren können, um dann schnell das Weite zu suchen.

Wer einen Todesfall in der Familie zu beklagen hat, kennt das vermutlich, dass alle ein wenig verlegen heurmdrucksen, schnell ihr Beileid aussprechen oder einen gar meiden. Der Tod ist ein großes Tabu in unserer Gesellschaft, über das wir nicht gerne reden. Er gehört ins Krankenhaus, Altenheim und in die Familie. Dahin ziehen sich dann meist auch die Angehörigen zurück, weil sie auf peinliche Situationen keine Lust haben. In der Familie findet man hoffentlich noch den Rückhalt und das Verständnis, das man nun braucht.

In diese Intimität platze ich als Pfarrer – und stelle erstaunt fest, wie wichtig es Menschen ist, von ihrer Trauer, ihrem Leid, aber auch von allerlei schönen beglückenden und lustigen Momenten zu erzählen, die sie mit dem Verstorbenen erlebt haben.

Und ich höre zu, versuche zu verstehen und gleichzeitig möchte ich das Leben des verstorbenen Menschen mit der Wirklichkeit Gottes zusammen bringen.

Und es erfüllt mich mit Freude hier etwas sinnvolles sagen zu können, denn wir haben eine Hoffnung, die größer ist und besser als die vielen kleinen Hoffnungen und Wünsche, mit denen wir uns hier so abplagen. An uns wird die Herrlichkeit Gottes offenbart! Mir scheint wir alle – auch wir Pastoren – trauen uns kaum noch diese einfache Botschaft auszusprechen.

Dabei ist das doch der Kern unseres Glaubens. Das Christentum ist an Ostern geboren worden, als Jesus von den Toten auferstanden ist und allen seinen Jüngern klar wurde, dass dieser Jesus die Pforten des Todes geöffnet hatte, nicht nur für sich, sondern für alle, die „in Jesus Christus“ sind. Als Zeichen dieser Auferstehungshoffnung ließen sich Christen fortan nur noch bestatten mit dem Kopf nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Das Kreuz war kein Symbol des Todes, sondern der Auferstehung, wie auch der Blumenkranz, der eigentlich dem Sieger beim Wettkampf umgehangen wurde.

Kann man im dritten Jahrtausend nach Christus noch an der Hoffnung an der Auferstehung und unserer zukünftigen Herrlichkeit festhalten, auch wenn es uns zunehmend schwerer fällt, uns eine leiblich Auferstehung vorzustellen? Ich glaube schon! Auch die Bibel ist durchaus zurückhaltend, wenn es darum geht, konkrete Aussagen über das Leben nach der Auferstehung zu machen. Jesus sagt, wir würden sein „wie die Engel“ (Mk 12,25) und Paulus schreibt, dass wir einen geistlichen Leib haben werden (1. Kor 15,44).

Vielleicht hilft ja ein Bild aus modernen Zeiten, Jesus hat ja auch Bilder aus dem Leben seiner Zeitgenossen verwendet. Vermutlich jeder von uns hat ein oder mehrere Verzeichnisse auf seiner Festplatte, auf der er Bilder von sich und seinem Leben aufbewahrt. Physikalisch sind das lediglich Veränderungen in der Struktur einer magnetischen Scheibe. Aber der Computer kann es lesen und die Bilder am Monitor anzeigen. Wir können die Daten auch in eine Cloud (englisch = Wolke) auslagern, da sind sie dann sicher, selbst wenn unser Haus abbrennt und der Computer kaputt geht. Und wer will und Zugang hat, kann die Daten auf einen anderen Computer herunterladen und sie sich erneut ansehen. Unser Leben ist sozusagen gespeichert an einem anderen sicheren Ort.

Ist das nicht auch ein Bild für unsere ganze Persönlichkeit? Denn unser Leben besteht nicht aus dem physischen Körper, in dem es stattfindet, sondern es ist die Information in diesem Körper. Die Information aber lässt sich übertragen, aufheben und zu neuem Leben erwecken. So geschieht es mit den Daten auf unserem Computer, und so können wir uns vorstellen, geschieht es auch mit den Informationen, die wir Persönlichkeit nennen: Sie sind aufgehoben bei Gott in seiner unendlichen Erinnerung und Liebe, aus dieser wird er uns neu schaffen, wenn sein neuer Tag anbricht. Dann erledigt sich auch die Frage, in welchem Alter ich sein werde, ob all die Gebrechen, die mich jetzt ausmachen, die mir aber auch zu schaffen machen, dann noch da sein werden, ob ich mit meinen Lieben vereint sein werde. Die liebende Erinnerung Gottes schafft aus unserem Leben etwas Wundervolles, Vollkommenes und - ja – auch Neues. Und das wird herrlich sein und alles, was uns hier quält und Sorgen macht, vergessen lassen.

Darum freue ich mich auf die Zukunft in Gott und erzähle auch gerne davon. 

Losung für heute

Die Herrnhuter Losungen sind ein Weg, Gottes Wort mit dem Alltag zu verbinden. Für jeden Tag gibt es einen Vers aus dem Alten Testament (Losung), dem ein Vers aus dem Neuen Testament (Lehrtext) zugeordnet ist. Die Losungen gibt es seit 1731 ohne Unterbrechungen und sind ein erster Schritt, die Bibel näher kennen zu lernen.

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